Es ist überliefert, daß im Jahre 1873 unser Klub Kolophonium in Altona gegründet wurde. Einen Schriftsatz oder gar eine Urkunde
darüber haben wir leider bis heute nicht wieder auffinden können.
Wir dürfen aber getrost auf diese Überlieferung bauen, da wir mit der Seniorengeneration aus der
Zeit unseres 100jährigen Bestehens noch eine direkte Verbindung zur Generation der Gründer hatten.
Es war eine schriftliche Aufzeichnung über die Gründung vorhanden. Diese ist aber mit anderen Dokumenten
und dem Klubschrank im Sommer 1943 im damaligen Klublokal „Itzehoer Hof“ verbrannt. Nur was unser
verstorbener Klubfreund Bruno Stümer durch alle Feuerstürme hindurch gerettet hatte, blieb uns erhalten.
Zusätzlich wurde in Archiven und im Altonaer Museum gesucht und bei jeder sich bietenden Gelegenheit
unter Klubfreunden nachgefragt, um ein Bild auch von den ersten 50 Jahren unseres Klubs zu bekommen.
So müßte es gewesen sein:
Am 8. Juli 1774 wurde das Klempner- und Blechschlägeramt der Stadt Altona gegründet.
Zu „Ältersleute erwählet“ wurden Hans Mathias Grell und Johann Wilhelm Raack.
Diese Vereinigung, die sich 50 Jahre später „Löbliches Amt der Klempner in Altona“ nannte,
gründete „an Johannis-Hauptquartal 1823“ eine Sterbekasse.
Nachdem Altona lange zum dänischen Teil von Holstein gehörte, kam es 1866 zu Preußen. 1869
verkündete Bismarck für den Norddeutschen Bund die Gewerbefreiheit.
Da am 7. Februar 1885 die Klempner-Innung Altona gegründet wurde, kann vermutet werden,
daß durch die politischen Veränderungen der 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts
die bestehenden Ämter aufgelöst oder zumindest vernachlässigt wurden. Es wird also 1873 keine
funktionierende Verbindung der selbständigen Klempner in Altona bestanden haben. Sicher aus
echtem Bedürfnis heraus, vielleicht auch durch die Gründung des Klub Laterne in Hamburg im
Jahr 1872 angeregt, tat man sich jedenfalls zusammen und gründete den Klub Kolophonium von 1873.
Das Klublokal stand an der Straßenecke Palmaille und Mühlenstraße.
Die Gründer des Klubs ließen durch den Ältermann Willöpner sowie Adolf Meyer und Carl Schönborn
ein Statut ausarbeiten und wählten in der nächsten Versammlung den ersten Vorstand.
1. Präses: REHUSEN (Klempnermeister)
2. Präses: M. MARCUS (Mechaniker
Schriftführer: AD. KRAPP
Kassierer: CARL SCHÖNBORN
Beisitzer: ADOLF MEYER
Die Gründer des Klub Kolophonium sind die gleichen, wie die der Klempner-Innung von 1885.
Carl Schönborn war zeitweise 1. Vorsitzender des Klubs und Obermeister der Innung zur gleichen Zeit.
Bei den Gründern und den ersten Vorstandsmitgliedern wird es sich jedenfalls um tüchtige Leute
gehandelt haben, die zu der Zeit schon ansehnliche Geschäfte betrieben. Der Betrieb des
J.C.G. Schönborn bestand schon seit 1855. Adolf Meyer wurden gerade die Arbeiten am neuen
Justizgebäude in der Allee übertragen, und M. Marcus führte die Gas- und Wasseranlagen für
die neue Realschule aus.
Herr Rehusen hat das Amt des 1. Vorsitzenden 5 Jahre lang ausgeübt, um es danach an E.C. Böttger
zu übergeben. Auch dieser Name taucht bei der Gründung der Altonaer Innung auf. Sein Geschäft
betrieb Herr Böttger in der Gegend der heutigen Blücherstraße.
Auch über die beiden nächsten Vorsitzenden J.H. Hinz und Peter Kistenmacher war nicht mehr viel zu
erfahren, wenn man davon absieht, daß auch diese Namen unter den Innungsgründern zu finden sind.
Das Grab des Herrn Hinz befindet sich auf dem Friedhof Diebsteich, wo er am 12.9.1919 beerdigt
wurde. Bei Herrn Kistenmacher war der Vater unseres verstorbenen Klubfreundes Herbert Winkelmann
als Werkmeister tätig, bevor er sich selbständig machte.
Leider müssen wir uns für die Zeit bis 1895 mit diesen Vermerken über die Vorsitzenden begnügen:
1873 - 1878 REHUSEN
1878 - 1886 E.C. BÖTTGER
1886 - 1890 J.H. HINZ
1890 - 1895 P. KISTENMACHER
Johann Carl Gottlieb Schönborn, von dem wir annehmen können, daß er seit der Gründung ein Vorstandsamt,
vermutlich das des Kassierers, innehatte, übernahm dann 1895 den Vorsitz im Klub Kolophonium. Er hat 13
Jahre lang den Klub geführt. Er war Mitbegründer, 35 Jahre lang Vorstandsmitglied und dann noch bis zu seinem
Tode 1918 Ehrenvorsitzender. Nach ihm ist auch unsere Spenden- und Hilfskasse benannt.
Seinerzeit schrieb sich der Club Colophonium noch mit C !
80jährig hat Carl Schönborn den Vorsitz an Willy Schlichting abgegeben. Dieser übte das Amt von 1908 bis 1909
aus, um es dann an Wilhelm Schönborn zu übergeben. Dieser stand von 1909 bis 1937, also 28 Jahre, an der Spitze
unseres Klub Kolophonium. In seinem Amtszeit fiel der 1. Weltkrieg, Revolution, Inflation und Weltwirtschaftskrise.
Wilhelm Schönborn war ein tüchtiger, intelligenter Handwerksmeister und vor allem ein Mann mit großer
Herzensgüte. Wir haben ihm und seinen damaligen Vorstandskollegen zu danken, daß wir auch heute noch den Klub
Kolophonium haben.
Festobmann von 1920 bis 1946 war Wilhelm Eckert -Firma Jens Söhne-. Übervoll von Einfällen –ernsten, heiteren und
überschäumenden-, hat er viele Leute erfreut und zum Lachen gebracht. Sein Wahlspruch war: Ein jeder erleichtere
das Dasein des Ander`n , dann läßt sich das Leben leichter durchwandern.
Die Gründung der Beerdigungs-Beihilfskasse unseres Klubs erfolgte am 28. April 1923.
Aus dem Jahr 1928 ist die älteste noch vorhandene Mitgliederliste. Sie weist einen Bestand von 140
Klubfreunden aus. Diese Zahl ist lange Jahre hindurch der Pegel gewesen.
1937 übernahm dann Herr Johannes Louis Weferling den Vorsitz im Klub, nachdem er bereits seit 1923 als 2. Vorsitzender
fungierte. In seiner Amtszeit, die bis zum 16. Februar 1950 währte, hat er es nicht leicht gehabt. 3.6.1939 fand die
letzte Vorkriegssitzung statt. Während des Krieges gab es noch zwanglose Zusammenkünfte und zwar meistens nachmittags,
weil es abends oft Fliegeralarm gab. Die Mitgliederzahl sank während der Kriegsjahre auf 88 .
Im Jahresbericht für 1946 ist die Rede von 21Neuaufnahmen und Auffüllung auf 109 Mitglieder.
In diesem Bericht ist mit wenigen Sätzen die damals scheinbar aussichtslose Lage wiedergegeben.
Der Jahresbericht für 1947 sieht nicht viel besser aus. Immerhin fanden 7 Vorstandssitzungen,
4 Versammlungen , 1 Sommerausfahrt mit Damen nach Tesperhude, 1 Damentour und 2 Herrentouren
statt.
Ende 1947 zählte der Klub 122 Mitglieder.
1.Vorsitzender vom 16. Februar 1950 bis zum 20. Februar 1953 war Adolf Schünemann. Im November des gleichen
Jahres verstarb er. An seine Stelle rückte dann Paul Bollwitt, der das Amt vom 20.2.1953 bis zum 18.1.1971
ausübte. Es ist ihm gelungen, gegen Fernseh-Fußball und Fernseh-Krimi ein zugkräftiges Programm aufzustellen.
Ihm ist es besonders zu verdanken, daß die Versammlungen immer gut besucht waren. 1971 wurde Paul Bollwitt
unser Ehrenvorsitzender.
Inzwischen war auch das Eisbein-Essen Tradition im Klub geworden. Damals wurde noch stressfrei bis in die
frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert.
1. Vorsitzender war von 1971 bis 1981 unser Klubfreund Bruno Wernicke. Er machte während seiner Amtszeit
den Klub zu seiner Lebensaufgabe und bereicherte das Klubleben durch viele gute Ideen. Neu eingeführt wurde
in Brunos Amtszeit die noch heute sehr beliebte Senioren-Ausfahrt.
Wie seine Vorgänger wollte er sich um die Aufgaben und Ideale des Klubs Kolophonium bemühen. Das ist ihm in
vielfältiger und selbstloser Weise hervorragend gelungen. Im Jahr 1981 übergab Bruno das Amt an unseren
Klubfreund Gregor Krüger, der mit seiner VorstandsMannschaft die Geschicke des Klubs vorbildlich geführt hat.
Er hat stets für ein gutes Fachprogramm gesorgt und auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz.
Die erfolgreiche Amtszeit unseres 1. Vorsitzenden Gregor Krüger währte von 1981 bis 1999 (??), also 18 Jahre .
Die Gestaltung der Feierlichkeiten anläßlich des 125. Geburtstages unseres Klub Kolophonium am 14. November 1998
im Hotel Intercontinental mit einem Festball und einem Frühschoppen am 21. November 1998 im Hotel Krupunder Park
krönten sein Wirken für unseren Klub.
Mit Gregor hatten wir unseren letzten „klassischen“ Vorsitzenden.
Seitdem leiten alle Kolophonium- Vorstandsmitglieder die Geschicke gemeinsam und verantwortlich. Ein jährlich
wechselnder Vorstandssprecher leitet die monatlichen Mitgliederversammlungen. Der Vorteil dieses Systems besteht
darin, daß es keine enorme Belastung eines Einzelnen mehr gibt, wie das in früheren Jahren immer der Fall war.
Die Aufgaben werden heute von allen Vorständen und Helfern mit viel Schwung und großer Begeisterung ausgeübt.
Die Mitglieder spüren das insbesondere auf der Jahreshauptversammlung, wenn über das abgelaufenen Klubjahr
berichtet wird und die ausführlichen Pläne für das laufenden Jahr erläutert werden. Beim Klub Kolophonium ist
jeder Monat fachlich und menschlich immer eine Bereicherung.
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